Der Solartechniker 2023

Der Solartechniker

Das Kernstück unserer Arbeit am Kiumo VTC war die Solartechnikerausbildung. Hierzu wurden zunächst Materialien für die Ausbildung eingekauft. Gemeinsam mit dem Elektrotechnik Lehrer wurden die von uns im Vorfelde erstellten Listen noch einmal aktualisiert und an die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Neben elektrischen Komponenten wurden auch Bretter für die Brettmontage gekauft, die später gemeinsam in der Werkstatt an die Wände gebracht werden sollten. Bei lokalen Händlern in Moshi und Aruscha wurde nun nach den Materialien gesucht. Dies allein ist in Tansania eine zeitintensive Aufgabe, da es keine Großhändler, sondern nur kleine Shops gibt. Wir fuhren von Shop zu Shop, um nach den Dingen zu suchen, die wir benötigten. Schlussendlich konnten wir fast alle Dinge auf der Liste besorgen, abgesehen von den Materialien für die Grundlagen der Elektrotechnik. Kleinstmaterialien, wie einzelne Widerstände, waren zwar verfügbar, doch eine komplette Werkstattausrüstung für Unterrichtszwecke war damit nicht zu realisieren. Wir mussten diesen Part des Projektes daher verwerfen. Wir fokussierten uns folglich auf die Installationstechnik und Solartechnik.

Die Verbesserung der Unterrichtssituation zur Installationstechnik erwies sich als eine überaus notwendige Sache. Bei unserer Ankunft durften wir dem Unterricht beiwohnen und es wurde dabei klar, dass hier unbedingter Optimierungsbedarf besteht. Die sieben Schüler arbeiteten auf einem einzigen Brett mit minimalem Equipment und Werkzeug. Durch diesen Umstand konnte immer nur ein Schüler aktiv arbeiten, was einem Lernerfolg aller Schüler im Wege stand. Wir installierten während unserer Zeit vor Ort insgesamt zehn Bretter für Schülerarbeitsplätze sowie einen Lehrerarbeitsplatz für Demonstrationszwecke. Zu jedem Brett wurde eine Steckdose installiert (siehe auch Bericht zur E-Werkstatt), damit die Übungsschaltungen in Betrieb genommen werden können. Die Materialien und Werkzeuge, mit der wir die Werkstatt ausgestattet haben, ermöglicht nun Unterricht zu einem breiten Spektrum an Inhalten aus dem Feld der Installationstechnik. Die Verdrahtung von Aus-, Wechsel-, Serienschaltungen, Steckdosenstromkreisen, Bau und Verdrahtung von Unterverteilungen, Erdungen bis hin zu Bewegungsmelderschaltungen und Messtechnik sind nun möglich. Begleitet wurde dies durch die didaktische und pädagogische Planung zur begleitenden Theorievermittlung sowie Lernsituationen.

Installationstechnik

Die Verbesserung der Unterrichtssituation zur Installationstechnik erwies sich als eine überaus notwendige Sache. Bei unserer Ankunft durften wir dem Unterricht beiwohnen und es wurde dabei klar, dass hier unbedingter Optimierungsbedarf besteht. Die sieben Schüler arbeiteten auf einem einzigen Brett mit minimalem Equipment und Werkzeug. Durch diesen Umstand konnte immer nur ein Schüler aktiv arbeiten, was einem Lernerfolg aller Schüler im Wege stand. Wir installierten während unserer Zeit vor Ort insgesamt zehn Bretter für Schülerarbeitsplätze sowie einen Lehrerarbeitsplatz für Demonstrationszwecke. Zu jedem Brett wurde eine Steckdose installiert, damit die Übungsschaltungen in Betrieb genommen werden können. Die Materialien und Werkzeuge, mit der wir die Werkstatt ausgestattet haben, ermöglicht nun Unterricht zu einem breiten Spektrum an Inhalten aus dem Feld der Installationstechnik. Die Verdrahtung von Aus-, Wechsel-, Serienschaltungen, Steckdosenstromkreisen, Bau und Verdrahtung von Unterverteilungen, Erdungen bis hin zu Bewegungsmelderschaltungen und Messtechnik sind nun möglich. Begleitet wurde dies durch die didaktische und pädagogische Planung zur begleitenden Theorievermittlung sowie Lernsituationen.

Werkstatt mit installierten Brettern für die Brettmontage
Insgesamt wurden so über 10 Arbeitsplätze geschaffen
Schüler bei der Brettmontage einer Installationsschaltung
Klasse bei der Arbeit (Vorne im Bild die von uns gebaute Picknickbank)

Solartechnik

Ziel der Solartechnik war es einen funktionsfähigen Lernträger zu bauen, mit dessen Hilfe die Inhalte der Solartechnik vermittelt werden können. Es wurden dazu Solarpanel, Wechselrichter, Laderegler sowie Solarbatterien und Verbrauchsmaterial beschafft. Wichtig hierbei war uns, dass die Komponenten denen der Berufspraxis in Tansania entsprechen und in etwa das sind, was der typische Kunde in Tansania für sein Eigenheim erwerben würde und erwerben kann. Dies bedeutete erschwingliche und einfache Technik, anders als es womöglich in Deutschland der Fall wäre. Bei dem Einkauf stellten wir schnell fest, dass es völlig andere Wechselrichter auf dem tansanischen Markt gibt als wir sie aus Deutschland kennen. Wir entschieden uns daher vom eigentlichen Plan abzuweichen und die Anlage so zu bauen, wie es in Tansania üblich ist. Nachdem alle Materialen da waren, begannen wir damit den Prototyp Lernträger zu bauen. Es handelt sich um eine Micro-PV-Anlage, die mit einem 120W Solarmodul und einer 100Ah Solarbatterie arbeitet. Der Laderegler lädt die Batterie und der Wechselrichter stellt die Energie der Batterie als Spannung an der integrierten Wechselspannungssteckdose zur Verfügung. Diese simple Anlage kann noch erweitert werden, bis hin zu der Möglichkeit einer Einspeisung in eine Hauptverteilung. Der Lernträger kann von den Schülerinnen und Schülern schnell und einfach aufgebaut werden. Im Unterricht kann mit dessen Hilfe auf unterschiedliche Verschaltungen von Modulen, Einflussfaktoren für die Effizienz, Batterien, Einstellungen des Wechselrichters, Sicherheit und den Anschluss von Verbrauchern eingegangen werden. Die E-Werkstatt wurde mit Equipments für sechs Lernträger ausgestattet. Die als Stand-Alone System oder Kombinationen im Unterricht aufgebaut werden können.

Montage des Prototypen des Solarlernträger
Verkabelung von Solarkomponenten
Solarpanel, Wechselrichter, Laderegler und Batterie betreiben eine Leuchte

Fazit

Die Arbeit mit den Lernträgern und die weitere Ausgestaltung des unterrichtlichen Einsatzes soll in Zukunft noch intensiviert werden. Begleitet wurde unsere Arbeit vor Ort von immer wiederkehrenden Stromnetzausfällen, was die Relevanz für unsere Arbeit an der Kiumo unmissverständlich deutlich machte. Wir freuen uns darauf auf unserer nächsten Reise die Ausbildung zum Solartechniker weiter zu verbessern und noch mehr Jugendlichen die Chance zu geben in dieses interessante Berufsfeld einzusteigen. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit zwischen uns und den Lehrern und Schülern der Schule, die mit viel Motivation, Interesse und Ideen am Bau des Lernträgers mitgearbeitet haben. Besonders das tansanische Know-How, also die landestypischen handwerklichen Handgriffe waren von großer Hilfe und haben den Lernträger zu einem realitätsnahen Modell gemacht, mit dem die Schüler das praktische Arbeiten lernen können, so wie es in Tansania üblich ist.

SHK Projekt

In der Kiumo wurden die Bäder der Schüler und Schülerinnen und die Toiletten der Werkstatt an die Klärgrube angeschlossen. Dafür wurden die vorhandenen Revisionsschächte von innen gereinigt und repariert. Zudem wurden zwei neue Revisionsschächte gebaut. Da es keine vorhandene Abflussleitung gab, mussten wir eine neue verlegen. Dafür haben wir eine Leine gespannt, damit der Graben, den wir mit Spitzhacke und Schaufel gebuddelt haben, gerade verläuft. Außerdem wurde der Graben mit Gefälle gegraben. Dabei haben wir viel tatkräftige Hilfe von den dortigen Schülern bekommen. Nachdem der Graben fertig war, wurde das Abflussrohr darin verlegt und überprüft ob die Abflussleitung funktioniert, indem wir Wasser durchlaufen ließen. Nach der Funktionsüberprüfung wurde die Leitung zum Schutz vor Steinen mit einer Schicht Sand bedeckt und danach der Graben mit Erde verfüllt. Insbesondere die Erdarbeiten haben viel Zeit und Mühe gekostet. Im Vorfeld der Reise war bekannt das zwei Abflüsse an der Schule verstopft sind. Wir haben uns dazu entschieden den Abfluss der Schülertoiletten wieder Gangbar zu machen, die Erdarbeiten an beiden Problemstellen wären einfach zu zeitaufwändig gewesen. Zum Wohle der Schülerinnen und Schüler haben wir uns entschieden unsere Arbeit auf die sanitären Anlagen, die diese täglich nutzen, zu fokussieren. Hervorzuheben ist hier das Engagement der tansanischen Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte vor Ort, die tatkräftig bei den Arbeiten unterstützt haben.

An der Kiumako hat das SHK Team eine Anbindung für das neue Abwaschbecken der Schüler geschaffen, dafür wurde ein neuer Wassertank aufgestellt und verrohrt. In den WCs wurden die kaputten Spülkästen durch Kugelhähne ersetzt. Außerdem wurden sämtliche Schäden am System beseitigt, wie eine gebrochene Abwasserleitung von der Küche. Diese wurde erneuert, dafür musste ein Graben ausgehoben und die Leitung ausgetauscht sowie Schächte neu gemauert werden. Es wurden die Tanks im Obergeschoss, WCs, Erdgeschoss und 1. Etage neu angebunden. Ebenso wurde ein unerwarteter Rohrbruch von uns behoben für den eine Betonfläche aufgebrochen werden musste.

Abflussarbeiten an der Kiumako
Installierter Wassertank für den Waschtisch

Begegnungsprojekt

Picknickbänke

Ein Vorhaben der Begegnungsgruppe war es, Picknickbänke für die Schüler an der Kiumako Secondary School und der Kiumo VTC zu bauen. Dafür taten sich abwechselnd drei Schüler der Begegnungsgruppe zusammen und bauten mit Schülern und Lehrern der Kiumo an den Picknickbänken. Die Kommunikation mit den Schülern war nicht immer einfach, da die Schüler kaum bis gar nicht Englisch sprechen können. Deshalb wurde uns oft das Werkzeug aus der Hand genommen, damit uns die richtige Ausführung der Arbeit nochmal gezeigt werden kann. Wir sägten, hämmerten und schliffen an den Bänken. An den ersten Tagen an der Kiumo haben sich die Schüler (alle männlich) amüsiert, uns (größtenteils Frauen) beim Hämmern und Sägen zu sehen. Typischerweise ist diese Arbeit in Tansania Männersache. Schlussendlich arbeiteten wir gut zusammen und das Vertrauen in uns wuchs. Wir fertigten gemeinsam 5 Bänke von denen nun zwei an der Kiumo und drei an der Kiumako stehen.

T-Shirts

Siebdruckverfahren zum bedrucken der T-Shirts

Vor Ort haben wir zusammen mit den Schülern T-Shirts mit einem Screen bedruckt. Ursprünglich wollten wir T-Shirts mit den Schülern batiken, wir bekamen den Hinweis, dass diese T-Shirts in der Schule jedoch nicht angemessen seien. Also besorgte die Kunstlehrerin vor Ort 140 T-Shirts, Farbe und Screens mit dem Schullogo drauf, um damit T-Shirts von Hand im Siebdruckverfahren zu gestallten. Dazu haben wir jedes einzelne T-Shirt ausgemessen und mit in einem Lineal die Maße genommen, damit sich die Logos immer an derselben Stelle befinden. Die T-Shirts wurden vorne und hinten mit unterschiedlichen Logos bedruckt. Danach musste das T-Shirt trocknen und damit der Druck wasserfest wird, musste es zum Schluss noch gebügelt werden. Der Druck war eine handwerklich nicht einfache Aufgabe, da die tansanischen Schülerinnen und Schüler dies aber nicht zum ersten Mal gemacht haben, zeigten sie uns die nötigen Handgriffe. Es war eine tolle gemeinsame Arbeit, die uns und die Schüler der Kiumako näher zusammengebracht hat. Am Ende unseres Aufenthalts an der Schule haben wir die fertigen T-Shirts den Schülern übergeben.

Baumpflanzaktion

Über 100 Setzlinge wurden gepflanzt

Für den 8. Februar 23 haben wir geplant mit den Schülern Bäume zu pflanzen. Wir wanderten von der Kiomako Secondary School ungefähr eine halbe Stunde zu einem Platz im Dschungel. Dort haben wir und noch paar Schüler 120 Setzlinge abgeholt. Wir haben die Setzlinge sortiert und zu jedem davon Infos von Förster Wolter erhalten. Jeder von uns suchte sich einen Schüler und wir fingen direkt an. Wir mussten das Plastik vorsichtig lösen und in bereits gegrabenes Loch einsetzen. Einige Male mussten wir auch mit einer Hake und einer Schaufel weitere Löcher graben. Bereits nach circa zwei Stunden waren wir fertig, sammelten den Müll, unterhielten uns alle noch und wanderten zurück zur Schule.

Erste-Hilfe-Kurs

An der Kiumako Secondary School wurde ein Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt, um der „Form 1“ das Handeln in Notlagen näher zu bringen. Es wurden die Themen Eigenschutz, Notruf, Verkehrsunfälle, Retten aus akuter Gefahr und Verschlucken behandelt. Im Anschluss wurde in Kleingruppen das Anlegen von verschiedenen Verbänden, Seitenlage, Bewusstlosigkeit und Herz-Lungen Wiederbelebung durchgeführt. Dabei haben alle Teilnehmer sehr interessiert mitgemacht und viel neues erlernt.

Upcycling

Das Upcyclingprojekt befasst sich damit vermeintlichen Müll zu etwas Wertvollem und Nachhaltigen zu machen. Dabei können die Dinge entweder in etwas Neues verwandelt oder einfach repariert werden. Wir haben dabei ein Kunstprojekt begleitet, bei welchem aus alten Plastikflaschen ein Weihnachtsbaum gebaut wurde. Dazu sammelten wir während unseres Aufenthalts unsere Plastikflaschen und verarbeiteten diese nach und nach zu dem Weihnachtsbaum. Des Weiteren befassten wir uns mit defekten Stühlen und Bänken an der Schule. Die beschädigten Möbel lagerten in einem Raum an der Schule, wo diese sich schon stapelten. Kurzerhand entschlossen wir uns diese zu reparieren. Dank der glücklichen Tatsache, dass einer unserer Schüler eine Ausbildung im Bereich des Schweißens hat, konnten kurzerhand Stühle und Bänke sowie Schutzgitter für Fenster repariert werden.

Klassenräume

Wir haben zwei Klassenräume in Zusammenarbeit mit den Schülern an der Kiumako Secondary School gestrichen. Um eine glatte Oberfläche zu schaffen, wurde die alte Farbe zum Teil abgemacht und anschließend wurden die Löcher gespachtelt. Dann wurde die Wand geschliffen. Zum Streichen hatten wir Farbrollen und Pinsel. Um die Rollen zu verlängern, nutzten wir Besenstiele und Stöcker. Die Wand wurde in einem creme Ton gestrichen. Zum Schluss haben wir einen braunen Streifen unten an die Wand gemalt. Hierfür wurde zuvor ein gerader Streifen angeklebt. Das Streichen der beiden Räume machte viel Spaß, wir lernten uns untereinander kennen und es entstanden viele Gespräche

Kochen

An den Markttagen haben wir gemeinsam mit den tansanischen Schülerinnen und Schülern für die ganze Schule gekocht. Keine einfache Aufgabe Mittageessen für 140 Personen nur über offenen Feuerstellen zuzubereiten. Als besondere Geste haben wir zudem auch einmal Fleisch zubereitet. Wie wir gelernt haben, wird Fleisch nur zu besonderen Anlässen gereicht. Die Zutaten kauften wir gemeinsam auf dem örtlichen Markt ein und verarbeiteten diese in der Schulküche. Das gemeinsame Kochen hat großen Spaß gemacht und es hat uns beeindruckt, mit welch geringen Möglichkeiten an der Schule essen zubereitet wird. Die von uns gekochten Speisen unterschieden sich stark vom normalen Speiseplan. In der Regel gibt es nur Reis und Bohnen und das fast täglich. Wir bereiteten Kohl, Gemüse, Fleisch und Reis auf tansanische Art zu und aßen gemeinsam im Speisesaal der Schule. Als Dankeschön und zum Kulturaustausch bereiteten wird beim letzten Mal Spagetti mit Tomatensoße, etwas das viele Schüler noch nie gegessen hatten, augenscheinlich hat es alles prima geschmeckt.

Abschlussbetrachtung

Wir blicken zurück auf eine herausfordernde und spannende Reise voller Eindrücke und Emotionen. Sie hat uns Perspektiven aufgezeigt, die uns dabei helfen die Welt besser zu verstehen und sind froh darüber einen Beitrag für die Menschen in Tansania geleistet zu haben. Die nächste Projektreise soll 2025 stattfinden und die Eindrücke der Reise 2023 lassen uns zuversichtlich in die Zukunft blicken. Die genaue Definition der nächsten Projektziele findet in den nächsten Monaten statt und wir sind motiviert eine neue Projektgruppe zu formen, mit der wir diese Ziele erreichen.