An der Kiumako Secondary School befinden sich derzeit ca. 120 Schüler im Internatsbetrieb. Im Jahr 2014 wurde durch uns eine Zisterne an der Schule gebaut, seither wurde die Schule baulich stark erweitert. Bisher sind sämtliche Gebäudeerweiterungen nicht oder nur teilweise an die Bestandszisterne angeschlossen. Die bestehenden Installationen können, eine zur Hygiene notwendige Wasserversorgung, der Gebäudeerweiterungen nicht gewährleisten. Unser Projektziel für 2025 ist es, die Wasserversorgung der Schule so zu erweitern, dass das oben geschilderte Problem behoben wird. Neben diesen Dingen ist auch die Instandhaltung der Schulungsräume und der elektrischen Anlagen unser Ziel. Ergänzend zu den technischen Unterfangen sind interkulturelle Begegnungsprojekte für unsere gemeinsame Arbeit vor Ort vorgesehen. Dabei sollen Bindungen zwischen tansanischen und deutschen Schüler*innen hergestellt und kulturelle Barrieren überwunden werden. Die Planung der Anlagen und Lerninhalte erfolgt in Itzehoe, Kreis Steinburg und wird in Mwika, Tansania umgesetzt.
Projektziele:
Installation einer bedarfsgerechten Pumpe inkl. Filter
Installation eines Leitungssystems mit Zapfstelle
Instandhaltung von Elektroanlagen
handlungsorientierte Begegnungsprojekte für den Interkulturellen Austausch (Bau von Holzkonstruktionen und Sanierung von Klassenräumen, Kunst- und Upcycling, Baumpflanzaktion)
Wartung der Solaranlage
Hygiene- und Erste-Hilfe Seminar
Das aktuelle Projektteam besteht aus 23 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. Die Schüler stammen aus diversen Ausbildungen des RBZ Steinburgs (Elektrotechniker/in, Anlagenmechaniker/in, Erzieher/in, Mechatroniker/in) und arbeitet seit Ende 2023 an dem Projekt.
Wir möchten uns herzlich beim Round Table 43 für die Spende in Höhe von 1500€ bedanken. Insbesondere freuen wir uns darüber, dass wir unser Projekt vorab auf einem der Tischabende vorstellen konnten und dort viele interessante Gespräche über unsere Projektarbeit führen durften. Entstanden ist die Zusammenarbeit aus Schülerinitiative auf einem der Abendmärkte in Itzehoe. Auf unserem Vereinstreffen am 18.07.2024 erfolgte dann die Spendenübergabe durch Stefan Balje und Alexander Dieckmann vom Round Table 43. Wir möchten die Spenden dafür nutzten die Solaranlage der Kiumako Secondary School technisch auf den neusten Stand zu bringen und somit für die Schule auch weiterhin eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten.
Wir freuen uns darauf unser Projekt im Februar 2025 umzusetzen und hoffen weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit.
Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission verliehen
Am 28. Juni haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vergeben. Die Leiterin des Referats Bildung in Regionen, Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Frau Dr. Andrea Ruyter-Petznek und Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission zeichneten 21 Akteurinnen und Akteure für ihr herausragendes Engagement aus. Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten der Stadthalle Aschaffenburg statt.
Foto: Deutsche UNESCO-Kommission / Kilian Vitt Fotografie
Wir überzeugten die Jury durch ein beispielhaftes Engagement für BNE und einen besonderen Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Die ausgezeichneten Initiativen erreichen Menschen mit innovativen Bildungsangeboten, Inhalten und Ideen und befähigen Lernende, aktiv und verantwortungsvoll an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken.
Der Verein engagiert sich seit mehr als 10 Jahren in Tansania und hat in sechs Projektreisen mit über 100 Schülerinnen und Schülern aus dem Kreis Steinburg Projekte in Tansania durchgeführt. Sie unterstützen dabei die Kiumako Secondray School und das Kiumo VTC, eine Berufsschule in Mrimbo, Tansania. Dazu reisen die interdisziplinären Schülergruppen des RBZ Steinburgs gemeinsam mit Lehrkräften nach Tansania. Die Schülerinnen und Schüler absolvieren Ausbildungen z.B. zur Erzieherin, zum Elektroniker, Mechatroniker oder Anlagenmechaniker und nehmen freiwillig am Projekt teil. Im Vorfelde dieser Reisen trifft sich die Gruppe zwei Jahre lang zur Vorbereitung der Reise, der Planung der Projektvorhaben und weiteren Vereinsaktivitäten wie bspw. einem BNE-Vorbereitungsseminar. Der Verein blickt zurück auf viele erfolgreiche Projekte, wie unter anderem dem Bau von Solaranlagen sowie einer Regenwasserzisterne bis hin zu der Etablierung eines neuen Bildungsganges, dem Solartechniker am Kiumo VTC. Zudem sind zahlreiche soziale Begegnungsprojekte an der Schule durchgeführt worden. Die Projekte lassen sich nur durch das Engagement und das technische bzw. pädagogische Fachwissen unserer Berufsschüler realisieren. Auch im kommenden Jahr ist wieder eine Reise geplant. Ziel dieser Reise ist es die Wasserversorgung der Kiumako Secondary School zu modernisieren. Dazu müssen neue Wasserpumpen, Leitungssysteme und Wasseranschlüsse installiert werden, daneben ist eine Hygieneschulung geplant, bei der es um den sicheren Umgang mit Trinkwasser und Körperhygiene gehen soll sowie viele weitere Teilprojekte. Wir möchten uns bei unseren vielen Unterstützern bedanken, ohne die diese Projekte nicht möglich gewesen wären. Weitere Informationen zu unserem Verein sind auf www.tansania.rbz-steiburg.de zu finden. Dort ist auch unsere Crowd-Funding Aktion verlinkt, mit der man uns und unsere Schülerinnen und Schüler unterstützen kann.
Die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ würdigt Organisationen, Netzwerke und Kommunen, die sich im Rahmen des UNESCO-Programms BNE 2030 für eine lebenswerte, nachhaltige Gestaltung unserer Gesellschaft einsetzen.
Nachhaltige Entwicklung heißt, Menschenwürde und Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt sicherzustellen. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken.
In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben. Das 2020 gestartete UNESCO-Programm BNE 2030 zielt darauf ab, die strukturelle Verankerung von BNE im gesamten Bildungssystem voranzubringen. In Deutschland wird BNE auf der Grundlage des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung umgesetzt.
Am 11.06.24 wurde am Sophie Scholl Gymnasium in Itzehoe die Auszeichnung „Zukunftsschule SH 24/25“ an Schulen der Region verliehen, die mit ihren Projekten im Bereich der Nachhaltigkeit besonderes Engagement zeigen.
Das Tansania-Projekt und die Fahrradwerkstatt des RBZ Steinburg wurden dabei gemeinsam in der Höchsten Kategorie (Impulse setzen) ausgezeichnet. Der Preis wurde bei der feierlichen Veranstaltung im SSG durch den Sparkassen Giroverband und den Landrat Claudius Teske überreicht.
Im Zuge der Verleihung fand zudem der Markt der Möglichkeiten, organisiert durch den Landesfachberater für BNE Martin Ludwigh statt, bei dem wir unser Projekt den interessierten Gästen der Veranstaltung präsentieren durften.
Zur Vorbereitung auf unsere Projektreise 2025 trafen wir uns mit allen beteiligten vom 26.04. – 28.04.24 zu einem BNE und Teambuildingseminar im Schullandheim in Ulsnis.
Dort haben wir uns intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und Entwicklungszusammenarbeit beschäftigt. Dabei wurden die landesspezifischen Besonderheiten Tansanias thematisiert und ein Zusammenhang zwischen unserer Arbeit in Tansania und den 17 SDGs der Vereinten Nationen hergestellt.
Darüber Hinaus wurde das Team der Reisenden auf verschiedene Aspekte der Reise vorbereitet. Wir thematisierten die Herausforderungen die eine Reise nach Tansania und das Arbeiten vor Ort für jeden persönlich bedeutet und wie man als Gruppe unter diesen Bedingungen gut funktioniert.
Ein Highlight war der Bericht über Land, Leute, Kultur und Reisevorbereitung durch Markus Wack und Maren Towo die uns von ihrer persönlichen Erfahrung zu diesen Dingen berichteten und uns auch im weiteren Tagesverlauf mit ihrer Expertise bereicherten.
Am Nachmittag wurde dann in vier Arbeitsgruppen an einem speziellen Thema gearbeitet. Die Teilnehmer erstellten folgende Beiträge:
Ein Erklärvideo zum Thema Trinkwasser und Hygiene in Tansania.
Ein Interview mit zwei tansanischen Gästen zum Thema. Kindererziehung, Kindergärten und Schulbildung in Tansania aus der Sicht einer Massai und einer Chagga.
Ausarbeitung einer Hygieneschulung an der Kiumako Secondary School auf unserer Reise 2025.
Den Abschluss unseres Wochenendes bildete das Weltverteilungsspiel, bei dem wir als Gruppe die Verteilung verschiedener Ressourcen auf den Kontinenten der Welt nachstellten und somit in eine Diskussion darüber gerieten, wie gerecht bzw. ungerecht diese verteilt sind.
Im Dezember letzten Jahres waren wir mit einem Stand auf dem Itzehoer Weihnachtsmarkt vertreten.
Wir möchten uns bei allen Spendern und Unterstützern dafür bedanken.
Insbesondere möchten wir dem Himmel und Erde für das Überlassen der Weihnachtshütte sowie der Sparkasse Westholstein für das Ausleihen des Glücksrades danken.
Berufsschüler aus Itzehoe helfen seit über 10 Jahren an Schulen in Tansania
Am 06.10. um 19 Uhr halten wir einen Vortrag im Weltladen Itzehoe, in dem wir über unsere mehr als 10 Jährige Arbeit in Tansania mit Berufsschülern aus Itzehoe berichten wollen.
Wo:
Weltladen Itzehoe Kirchenstr. 7 25524 Itzehoe
Link: https://weltlaeden.de/itzehoe/
Wann:
06.12.2023 um 19 Uhr
Zudem stellen wir unsere Arbeit im Dezember im Schaufenster des Weltladens aus. Wir bedanken und herzlich für die Zusammenarbeit und freuen uns auf einen Informativen Abend mit Ihnen.
Das Kernstück unserer Arbeit am Kiumo VTC war die Solartechnikerausbildung. Hierzu wurden zunächst Materialien für die Ausbildung eingekauft. Gemeinsam mit dem Elektrotechnik Lehrer wurden die von uns im Vorfelde erstellten Listen noch einmal aktualisiert und an die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Neben elektrischen Komponenten wurden auch Bretter für die Brettmontage gekauft, die später gemeinsam in der Werkstatt an die Wände gebracht werden sollten. Bei lokalen Händlern in Moshi und Aruscha wurde nun nach den Materialien gesucht. Dies allein ist in Tansania eine zeitintensive Aufgabe, da es keine Großhändler, sondern nur kleine Shops gibt. Wir fuhren von Shop zu Shop, um nach den Dingen zu suchen, die wir benötigten. Schlussendlich konnten wir fast alle Dinge auf der Liste besorgen, abgesehen von den Materialien für die Grundlagen der Elektrotechnik. Kleinstmaterialien, wie einzelne Widerstände, waren zwar verfügbar, doch eine komplette Werkstattausrüstung für Unterrichtszwecke war damit nicht zu realisieren. Wir mussten diesen Part des Projektes daher verwerfen. Wir fokussierten uns folglich auf die Installationstechnik und Solartechnik.
Die Verbesserung der Unterrichtssituation zur Installationstechnik erwies sich als eine überaus notwendige Sache. Bei unserer Ankunft durften wir dem Unterricht beiwohnen und es wurde dabei klar, dass hier unbedingter Optimierungsbedarf besteht. Die sieben Schüler arbeiteten auf einem einzigen Brett mit minimalem Equipment und Werkzeug. Durch diesen Umstand konnte immer nur ein Schüler aktiv arbeiten, was einem Lernerfolg aller Schüler im Wege stand. Wir installierten während unserer Zeit vor Ort insgesamt zehn Bretter für Schülerarbeitsplätze sowie einen Lehrerarbeitsplatz für Demonstrationszwecke. Zu jedem Brett wurde eine Steckdose installiert (siehe auch Bericht zur E-Werkstatt), damit die Übungsschaltungen in Betrieb genommen werden können. Die Materialien und Werkzeuge, mit der wir die Werkstatt ausgestattet haben, ermöglicht nun Unterricht zu einem breiten Spektrum an Inhalten aus dem Feld der Installationstechnik. Die Verdrahtung von Aus-, Wechsel-, Serienschaltungen, Steckdosenstromkreisen, Bau und Verdrahtung von Unterverteilungen, Erdungen bis hin zu Bewegungsmelderschaltungen und Messtechnik sind nun möglich. Begleitet wurde dies durch die didaktische und pädagogische Planung zur begleitenden Theorievermittlung sowie Lernsituationen.
Installationstechnik
Die Verbesserung der Unterrichtssituation zur Installationstechnik erwies sich als eine überaus notwendige Sache. Bei unserer Ankunft durften wir dem Unterricht beiwohnen und es wurde dabei klar, dass hier unbedingter Optimierungsbedarf besteht. Die sieben Schüler arbeiteten auf einem einzigen Brett mit minimalem Equipment und Werkzeug. Durch diesen Umstand konnte immer nur ein Schüler aktiv arbeiten, was einem Lernerfolg aller Schüler im Wege stand. Wir installierten während unserer Zeit vor Ort insgesamt zehn Bretter für Schülerarbeitsplätze sowie einen Lehrerarbeitsplatz für Demonstrationszwecke. Zu jedem Brett wurde eine Steckdose installiert, damit die Übungsschaltungen in Betrieb genommen werden können. Die Materialien und Werkzeuge, mit der wir die Werkstatt ausgestattet haben, ermöglicht nun Unterricht zu einem breiten Spektrum an Inhalten aus dem Feld der Installationstechnik. Die Verdrahtung von Aus-, Wechsel-, Serienschaltungen, Steckdosenstromkreisen, Bau und Verdrahtung von Unterverteilungen, Erdungen bis hin zu Bewegungsmelderschaltungen und Messtechnik sind nun möglich. Begleitet wurde dies durch die didaktische und pädagogische Planung zur begleitenden Theorievermittlung sowie Lernsituationen.
Werkstatt mit installierten Brettern für die BrettmontageInsgesamt wurden so über 10 Arbeitsplätze geschaffenSchüler bei der Brettmontage einer InstallationsschaltungKlasse bei der Arbeit (Vorne im Bild die von uns gebaute Picknickbank)
Solartechnik
Ziel der Solartechnik war es einen funktionsfähigen Lernträger zu bauen, mit dessen Hilfe die Inhalte der Solartechnik vermittelt werden können. Es wurden dazu Solarpanel, Wechselrichter, Laderegler sowie Solarbatterien und Verbrauchsmaterial beschafft. Wichtig hierbei war uns, dass die Komponenten denen der Berufspraxis in Tansania entsprechen und in etwa das sind, was der typische Kunde in Tansania für sein Eigenheim erwerben würde und erwerben kann. Dies bedeutete erschwingliche und einfache Technik, anders als es womöglich in Deutschland der Fall wäre. Bei dem Einkauf stellten wir schnell fest, dass es völlig andere Wechselrichter auf dem tansanischen Markt gibt als wir sie aus Deutschland kennen. Wir entschieden uns daher vom eigentlichen Plan abzuweichen und die Anlage so zu bauen, wie es in Tansania üblich ist. Nachdem alle Materialen da waren, begannen wir damit den Prototyp Lernträger zu bauen. Es handelt sich um eine Micro-PV-Anlage, die mit einem 120W Solarmodul und einer 100Ah Solarbatterie arbeitet. Der Laderegler lädt die Batterie und der Wechselrichter stellt die Energie der Batterie als Spannung an der integrierten Wechselspannungssteckdose zur Verfügung. Diese simple Anlage kann noch erweitert werden, bis hin zu der Möglichkeit einer Einspeisung in eine Hauptverteilung. Der Lernträger kann von den Schülerinnen und Schülern schnell und einfach aufgebaut werden. Im Unterricht kann mit dessen Hilfe auf unterschiedliche Verschaltungen von Modulen, Einflussfaktoren für die Effizienz, Batterien, Einstellungen des Wechselrichters, Sicherheit und den Anschluss von Verbrauchern eingegangen werden. Die E-Werkstatt wurde mit Equipments für sechs Lernträger ausgestattet. Die als Stand-Alone System oder Kombinationen im Unterricht aufgebaut werden können.
Montage des Prototypen des SolarlernträgerVerkabelung von SolarkomponentenSolarpanel, Wechselrichter, Laderegler und Batterie betreiben eine Leuchte
Fazit
Die Arbeit mit den Lernträgern und die weitere Ausgestaltung des unterrichtlichen Einsatzes soll in Zukunft noch intensiviert werden. Begleitet wurde unsere Arbeit vor Ort von immer wiederkehrenden Stromnetzausfällen, was die Relevanz für unsere Arbeit an der Kiumo unmissverständlich deutlich machte. Wir freuen uns darauf auf unserer nächsten Reise die Ausbildung zum Solartechniker weiter zu verbessern und noch mehr Jugendlichen die Chance zu geben in dieses interessante Berufsfeld einzusteigen. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit zwischen uns und den Lehrern und Schülern der Schule, die mit viel Motivation, Interesse und Ideen am Bau des Lernträgers mitgearbeitet haben. Besonders das tansanische Know-How, also die landestypischen handwerklichen Handgriffe waren von großer Hilfe und haben den Lernträger zu einem realitätsnahen Modell gemacht, mit dem die Schüler das praktische Arbeiten lernen können, so wie es in Tansania üblich ist.
SHK Projekt
In der Kiumo wurden die Bäder der Schüler und Schülerinnen und die Toiletten der Werkstatt an die Klärgrube angeschlossen. Dafür wurden die vorhandenen Revisionsschächte von innen gereinigt und repariert. Zudem wurden zwei neue Revisionsschächte gebaut. Da es keine vorhandene Abflussleitung gab, mussten wir eine neue verlegen. Dafür haben wir eine Leine gespannt, damit der Graben, den wir mit Spitzhacke und Schaufel gebuddelt haben, gerade verläuft. Außerdem wurde der Graben mit Gefälle gegraben. Dabei haben wir viel tatkräftige Hilfe von den dortigen Schülern bekommen. Nachdem der Graben fertig war, wurde das Abflussrohr darin verlegt und überprüft ob die Abflussleitung funktioniert, indem wir Wasser durchlaufen ließen. Nach der Funktionsüberprüfung wurde die Leitung zum Schutz vor Steinen mit einer Schicht Sand bedeckt und danach der Graben mit Erde verfüllt. Insbesondere die Erdarbeiten haben viel Zeit und Mühe gekostet. Im Vorfeld der Reise war bekannt das zwei Abflüsse an der Schule verstopft sind. Wir haben uns dazu entschieden den Abfluss der Schülertoiletten wieder Gangbar zu machen, die Erdarbeiten an beiden Problemstellen wären einfach zu zeitaufwändig gewesen. Zum Wohle der Schülerinnen und Schüler haben wir uns entschieden unsere Arbeit auf die sanitären Anlagen, die diese täglich nutzen, zu fokussieren. Hervorzuheben ist hier das Engagement der tansanischen Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte vor Ort, die tatkräftig bei den Arbeiten unterstützt haben.
Abflussarbeiten am Kiumo VTC
An der Kiumako hat das SHK Team eine Anbindung für das neue Abwaschbecken der Schüler geschaffen, dafür wurde ein neuer Wassertank aufgestellt und verrohrt. In den WCs wurden die kaputten Spülkästen durch Kugelhähne ersetzt. Außerdem wurden sämtliche Schäden am System beseitigt, wie eine gebrochene Abwasserleitung von der Küche. Diese wurde erneuert, dafür musste ein Graben ausgehoben und die Leitung ausgetauscht sowie Schächte neu gemauert werden. Es wurden die Tanks im Obergeschoss, WCs, Erdgeschoss und 1. Etage neu angebunden. Ebenso wurde ein unerwarteter Rohrbruch von uns behoben für den eine Betonfläche aufgebrochen werden musste.
Abflussarbeiten an der KiumakoInstallierter Wassertank für den Waschtisch
Begegnungsprojekt
Picknickbänke
Ein Vorhaben der Begegnungsgruppe war es, Picknickbänke für die Schüler an der Kiumako Secondary School und der Kiumo VTC zu bauen. Dafür taten sich abwechselnd drei Schüler der Begegnungsgruppe zusammen und bauten mit Schülern und Lehrern der Kiumo an den Picknickbänken. Die Kommunikation mit den Schülern war nicht immer einfach, da die Schüler kaum bis gar nicht Englisch sprechen können. Deshalb wurde uns oft das Werkzeug aus der Hand genommen, damit uns die richtige Ausführung der Arbeit nochmal gezeigt werden kann. Wir sägten, hämmerten und schliffen an den Bänken. An den ersten Tagen an der Kiumo haben sich die Schüler (alle männlich) amüsiert, uns (größtenteils Frauen) beim Hämmern und Sägen zu sehen. Typischerweise ist diese Arbeit in Tansania Männersache. Schlussendlich arbeiteten wir gut zusammen und das Vertrauen in uns wuchs. Wir fertigten gemeinsam 5 Bänke von denen nun zwei an der Kiumo und drei an der Kiumako stehen.
T-Shirts
Siebdruckverfahren zum bedrucken der T-Shirts
Vor Ort haben wir zusammen mit den Schülern T-Shirts mit einem Screen bedruckt. Ursprünglich wollten wir T-Shirts mit den Schülern batiken, wir bekamen den Hinweis, dass diese T-Shirts in der Schule jedoch nicht angemessen seien. Also besorgte die Kunstlehrerin vor Ort 140 T-Shirts, Farbe und Screens mit dem Schullogo drauf, um damit T-Shirts von Hand im Siebdruckverfahren zu gestallten. Dazu haben wir jedes einzelne T-Shirt ausgemessen und mit in einem Lineal die Maße genommen, damit sich die Logos immer an derselben Stelle befinden. Die T-Shirts wurden vorne und hinten mit unterschiedlichen Logos bedruckt. Danach musste das T-Shirt trocknen und damit der Druck wasserfest wird, musste es zum Schluss noch gebügelt werden. Der Druck war eine handwerklich nicht einfache Aufgabe, da die tansanischen Schülerinnen und Schüler dies aber nicht zum ersten Mal gemacht haben, zeigten sie uns die nötigen Handgriffe. Es war eine tolle gemeinsame Arbeit, die uns und die Schüler der Kiumako näher zusammengebracht hat. Am Ende unseres Aufenthalts an der Schule haben wir die fertigen T-Shirts den Schülern übergeben.
Baumpflanzaktion
Über 100 Setzlinge wurden gepflanzt
Für den 8. Februar 23 haben wir geplant mit den Schülern Bäume zu pflanzen. Wir wanderten von der Kiomako Secondary School ungefähr eine halbe Stunde zu einem Platz im Dschungel. Dort haben wir und noch paar Schüler 120 Setzlinge abgeholt. Wir haben die Setzlinge sortiert und zu jedem davon Infos von Förster Wolter erhalten. Jeder von uns suchte sich einen Schüler und wir fingen direkt an. Wir mussten das Plastik vorsichtig lösen und in bereits gegrabenes Loch einsetzen. Einige Male mussten wir auch mit einer Hake und einer Schaufel weitere Löcher graben. Bereits nach circa zwei Stunden waren wir fertig, sammelten den Müll, unterhielten uns alle noch und wanderten zurück zur Schule.
Erste-Hilfe-Kurs
An der Kiumako Secondary School wurde ein Erste-Hilfe-Kurs durchgeführt, um der „Form 1“ das Handeln in Notlagen näher zu bringen. Es wurden die Themen Eigenschutz, Notruf, Verkehrsunfälle, Retten aus akuter Gefahr und Verschlucken behandelt. Im Anschluss wurde in Kleingruppen das Anlegen von verschiedenen Verbänden, Seitenlage, Bewusstlosigkeit und Herz-Lungen Wiederbelebung durchgeführt. Dabei haben alle Teilnehmer sehr interessiert mitgemacht und viel neues erlernt.
Upcycling
Das Upcyclingprojekt befasst sich damit vermeintlichen Müll zu etwas Wertvollem und Nachhaltigen zu machen. Dabei können die Dinge entweder in etwas Neues verwandelt oder einfach repariert werden. Wir haben dabei ein Kunstprojekt begleitet, bei welchem aus alten Plastikflaschen ein Weihnachtsbaum gebaut wurde. Dazu sammelten wir während unseres Aufenthalts unsere Plastikflaschen und verarbeiteten diese nach und nach zu dem Weihnachtsbaum. Des Weiteren befassten wir uns mit defekten Stühlen und Bänken an der Schule. Die beschädigten Möbel lagerten in einem Raum an der Schule, wo diese sich schon stapelten. Kurzerhand entschlossen wir uns diese zu reparieren. Dank der glücklichen Tatsache, dass einer unserer Schüler eine Ausbildung im Bereich des Schweißens hat, konnten kurzerhand Stühle und Bänke sowie Schutzgitter für Fenster repariert werden.
Klassenräume
Wir haben zwei Klassenräume in Zusammenarbeit mit den Schülern an der Kiumako Secondary School gestrichen. Um eine glatte Oberfläche zu schaffen, wurde die alte Farbe zum Teil abgemacht und anschließend wurden die Löcher gespachtelt. Dann wurde die Wand geschliffen. Zum Streichen hatten wir Farbrollen und Pinsel. Um die Rollen zu verlängern, nutzten wir Besenstiele und Stöcker. Die Wand wurde in einem creme Ton gestrichen. Zum Schluss haben wir einen braunen Streifen unten an die Wand gemalt. Hierfür wurde zuvor ein gerader Streifen angeklebt. Das Streichen der beiden Räume machte viel Spaß, wir lernten uns untereinander kennen und es entstanden viele Gespräche
Kochen
An den Markttagen haben wir gemeinsam mit den tansanischen Schülerinnen und Schülern für die ganze Schule gekocht. Keine einfache Aufgabe Mittageessen für 140 Personen nur über offenen Feuerstellen zuzubereiten. Als besondere Geste haben wir zudem auch einmal Fleisch zubereitet. Wie wir gelernt haben, wird Fleisch nur zu besonderen Anlässen gereicht. Die Zutaten kauften wir gemeinsam auf dem örtlichen Markt ein und verarbeiteten diese in der Schulküche. Das gemeinsame Kochen hat großen Spaß gemacht und es hat uns beeindruckt, mit welch geringen Möglichkeiten an der Schule essen zubereitet wird. Die von uns gekochten Speisen unterschieden sich stark vom normalen Speiseplan. In der Regel gibt es nur Reis und Bohnen und das fast täglich. Wir bereiteten Kohl, Gemüse, Fleisch und Reis auf tansanische Art zu und aßen gemeinsam im Speisesaal der Schule. Als Dankeschön und zum Kulturaustausch bereiteten wird beim letzten Mal Spagetti mit Tomatensoße, etwas das viele Schüler noch nie gegessen hatten, augenscheinlich hat es alles prima geschmeckt.
Abschlussbetrachtung
Wir blicken zurück auf eine herausfordernde und spannende Reise voller Eindrücke und Emotionen. Sie hat uns Perspektiven aufgezeigt, die uns dabei helfen die Welt besser zu verstehen und sind froh darüber einen Beitrag für die Menschen in Tansania geleistet zu haben. Die nächste Projektreise soll 2025 stattfinden und die Eindrücke der Reise 2023 lassen uns zuversichtlich in die Zukunft blicken. Die genaue Definition der nächsten Projektziele findet in den nächsten Monaten statt und wir sind motiviert eine neue Projektgruppe zu formen, mit der wir diese Ziele erreichen.