Nachdem unser Photovoltaikprojekt realisiert war, tauschten sich alle Beteiligten über ihre Erfahrungen und Eindrücke aus. Die Schüler erkannten schon bei der Projektplanung, dass ein großer Unterschied zwischen schulischem Lernen und Umsetzen von Gelerntem besteht. Bei der Nachbereitung sprachen alle die unzureichende Trinkwasserversorgung in Mrimbo an. Es gab Zeiten, da kam kein Wasser aus dem Hahn – und wenn doch, konnte man es aufgrund der Verschmutzung ohne langes Abkochen nicht trinken. Ein Restrisiko bleibt jedoch und so führt die Verwendung dieses Wassers oftmals zu ernsthaften Erkrankungen der Menschen dort. Alle waren sich einig, dass der mangelnde Zugang zu sauberem Trinkwasser wohl dass größte Problem sei. So entschloss sich der Verein hier mit einem neuen Projekt anzusetzen. Dieses Mal liegt der Schwerpunkt im Bereich der Versorgungstechnik und Bauphysik vor dem Hintergrund der Gesundheit der Menschen vor Ort.
Es soll eine Trinkwasserstelle geschaffen werden, die eine Kapazität von minimal 1000l pro Tag aufweist. Bei einem Bedarf von etwa 2l pro Person wird die Versorgung von ca. 500 Menschen mit Trinkwasser gewährleistet werden. Es können anschließend zusätzlich zu den Schülern der Schule, die zukünftig auch einen Internatsbetrieb anbietet, auch Anwohner mit Trinkwasser versorgt werden. Geplant ist die Installation einer Anlage, die einerseits bis zu 75.000l Regenwasser speichern kann, andererseits das Regenwasser in Trinkwasser verwandeln kann. Zusätzlich soll eine Bevorratung von Trinkwasser ermöglicht werden. Der Umsetzungszeitpunkt ist auf Anfang 2014 (23.1. bis 7.2.14) datiert und soll durch eine Gruppe unseres Vereins zusammen mit Schülern des KEC (KIUMAKO Educational Centre) in Tansania ausgeführt werden. Geplant ist die Montage von Sammeleinrichtungen, Leitungen und Filtereinrichtungen für Regenwasser. Ebenso der Bau von Zisternen und Reservoirs. Hinzu kommen noch die Montage der Wasseraufbereitungsanlage und Entnahmevorrichtungen. Schulungen zur Betreuung, Wartung und Reparatur, durch Personen vor Ort, werden ebenfalls durchgeführt.
Die beteiligten Schüler und Mitglieder werden also mit Aufgabenstellungen in der Statik, Bautechnik, Sanitärinstallationstechnik und Klempnerei konfrontiert. Es wird sich mit neuen Technologien auseinander gesetzt werden müssen. Weiter werden Berechnungen für die Auslegung und wirtschaftliche Planungen der Realisierung gemacht. Zeitgleich kommen noch Tätigkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit, Planung von Spendenaktionen und Sponsorensuche hinzu. Schulungskonzepte für die Betreiber vor Ort müssen ebenfalls erarbeitet werden. Aus den Erfahrungen des letzten Projektes gilt unser Augenmerk der Suche nach technischen Lösungen, die nicht zu komplex sein dürfen. Deutsches Hightech und Lowtech vor Ort vertragen sich selten und Lösungen bereiten erst einmal Probleme. Um die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen, gilt es besonders, so viel wie möglich des benötigten Materials vor Ort zu beschaffen.